Sonntag, 2. Februar 2014

Das Projekt - Suche nach dem/der nächten Freiwilligen

Internatsfeuerwehr in Tansania

Seit einigen jahren gibt es eine Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr Hamburg und der tansanischen Stadt Dar es Salaam. Neben verschiedenen Austauschprogrammen und Stadtentwicklungs Projekten gibt es auch den Aufbau einer Internatsfeuerwehr an einem Ausbildungszentrum für Jugendliche.

Das Dogodogo Center
In der größten Stadt Tansanias, in Dar es Salaam, gibt es Schätzungen zufolge 5000 Straßenkinder. Sie fliehen vor Gewalt oder Armut im Elternhaus. Das 1992 gegründete Dogodogo Center mit seinem „Multipurpose Training Center“ in Bunju, gibt rund 80 ehemaligen Straßenkindern und Jugendlichen aus Familien mit schwierigen Verhältnissen ein Zuhause. Doch nicht nur das, die Jugendlichen bekommen im Center eine Berufsausbildung in Schreinerei, Schneiderei oder in einer Künstlergruppe. Nach Abschluss der zweijährigen Ausbildung werden die Jugendlichen mit einem Werkzeugkoffer, einer Nähmaschine oder Künstlerbedarf verabschiedet.
 Das Centre von Oben

Die Internatsfeuerwehr

In Zusammenarbeit mit Dar es Salaams Partnerstadt Hamburg ist am Center nun eine Internatsfeuerwehr für die Jugendlichen entstanden. Der Verein „Kawaida – Sozialer Dienst in Afrika e.V.“ entsendet bald im fünften Jahr im Rahmen eines weltwärts-Dienstes einen Freiwilligen, der die Ausbildung der Internatsfeuerwehr gestaltet.

Die Feuerwache am Dogodogo Center

 Einsatzübung auf dem Gelände des Centers
Zwei Löschfahrzeuge aus Hamburg sind in der Center eigenen Feuerwehr untergebracht und werden von den Schülerinnen und Schülern und dem Freiwilligen zur Ausbildung verwendet.
Rund die Hälfte aller Schüler nimmt am Feuerwehrunterricht teil, der sich an den deutschen Feuerwehr-Dienstvorschriften orientiert. Die Ausbildung findet zurzeit in kleineren Gruppen am Nachmittag nach dem Unterricht statt. Volljährige Schülerinnen und Schüler können zusätzlich zur Ausbildung am Center an einem Atemschutzlehrgang teilnehmen, den die städtische Feuerwehr von Dar es Salaam anbietet. 
Atemschutzübung am Dogodogo Centre

 Dieses Jahr fand die „Feuertaufe“ der Internatsfeuerwehr statt, bei dem die Internatsfeuerwehr den ersten Einsatz absolviert hat. Dabei haben die Schülerinnen und Schüler zusammen mit einer  Lehrerin und dem Freiwilligen einen Flächenbrand abgelöscht und eine Ausbreitung verhindert.

Die vermutlich größte Wasserwand Ostafrikas im August 2013

Einjähriger Freiwilligendienst am Center
Dem oder der Freiwilligen mit Feuerwehrhintergrund steht es frei den Feuerwehrunterricht zu gestalten, ebenso kann man vormittags im Computerraum den Schülerinnen und Schülern in einer AG den richtigen Umgang mit Maus und Tastatur vermitteln oder im Englischunterricht helfen. Neben seiner Tätigkeit am Center kann der Freiwillige auch an Fußballspielen der Schüler teilnehmen oder einfach den Blick auf den schönen Indischen Ozean genießen.

Anleitern am Baobab (Affenbrotbaum)

Weitere Informationen und Bilder gibt es auf dem Blog der aktuellen Freiwilligen:

http://www.rikasblog.weebly.com/

Über die Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Dar es Salaam

gibt es hier viele Informationen:

http://www.freundeskreis-dar-es-salaam-hamburg.de/

Weitere Informationen zur Entsendeorganisation und zur Bewerbung auf:

www.kawaida.de

Das „weltwärts“-Programm des Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und

Zusammenarbeit mit dem der Freiwilligendienst finanziert wird:




WICHTIG: Da es noch keine(n) neue(n) Freiwillige(n) gibt

werden noch Bewerber gesucht!

Also schnell auf www.kawaida.de die online Bewerbung

ausfüllen und absenden!

Donnerstag, 30. Januar 2014

Rückblick


Bei meinem letzten Eintrag waren es noch wenige Tage die mir in Tansania bleiben sollten. Jetzt bin ich seit August 2014 wieder in Deutschland, habe mein Nachbereitungsseminar absolviert und denke oft an meine letzten drei Monate. 

Jonas im Gespräch
Der Besuch meines Bruders fiel auf den Besuch des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Barack und Michelle Obama besuchten Dar es Salaam. Das Löschfahrzeug aus dem Dogodogo Centre wurde in der Stadt in Stellung gebracht und von Feuerwehrleuten der „City Fire and Rescue“ besetzt. Mein Bruder und ich wurden in beratender und kontrollierender Funktion der Besatzung des Löschfahrzeuges zugeteilt. So konnten wir im Falle eines Falles eingreifen.
Ein Pool für Präsidenten

Über viele Tage standen wir mit neun Feuerwehrleuten in der Sonne. Dabei sollten wir so wenig wie möglich stören und am besten gar nicht auffallen. Die letzten Tage standen wir dann am sogenannten „Sea Cliff“, einer Steilklippe gespickt mit Hotels und Supermärkten nach europäischem Standard und einem wundervollen Blick auf den Indischen Ozean.
Das Cliff ist angenehm kühl, denn der Wind vom Meer erfrischt die Region. Der orangene Punkt links ist das HLF

Das Feuer loderte nahe einem Container voller Maschinen
Der erste offizielle Einsatz des Dogodogo Centres viel in den Besuch meiner Freundin, die fast den ganzen Juli in Tansania verbrachte. Sie konnte sich vor Ort ein Bild der Arbeiten machen, die mich 13 Monate beschäftigten und begleitete auch die, für mich sehr aufwendige und zeitraubende, Restaurierung der beiden Fahrzeuge. Zu diesen Arbeiten gehörte die Erneuerrung vieler Dichtungen, das Abdichten des Tanks und die Überprüfung und Reparatur der Motoren.
Das Fahrzeug - ohne Reifen aber mit neuer Afschrift: "Feuerwehr und Rettung"


Die letzten Wochen verbrachte ich mit meiner Nachfolgerin Rika Unkelbach am Centre. Ich versuchte so gut ich konnte ihr den Einstieg zu erleichtern und ihr zu zeigen wie das Centre läuft. Sie leistet gute Arbeit am Centre und beweist das Frauen nicht "nur Blumen sind", sondern es genauso drauf haben wie Jungs. Das hatte der schon etwas ältere Schulleiter noch bis zuletzt bezweifelt. Ich denke mitlerweile hat Rika ihn vom Gegenteil überzeugt.


Über 30 Personen starben bei dem Einsturz
Noch lange werde ich an Tansania denken. Sei es der erste Einsatz des Centers in der Nachbarschaft oder aber mein Einsatz über die Osterfeiertage. Am Morgen des Karfreitag stürzte im Zentrum der Metropole Dar es Salaam ein 17-stöckiges Gebäude ein. Ich wurde zusammen mit einem deutschen Praktikanten der „Cityfire“ zum Einsatzort gerufen. Vor Ort unterstützten wir die Einsatzkräfte und haben im Laufe des Einsatzes Abschnittsleitungen gebildet und übernommen. Wir konnten keine Personen lebend aus den Trümmern retten. Zum Ende des Einsatzes stand fest, dass über 30 Personen, darunter vier Kinder ums Leben gekommen sind. Vermutlich ist das Gebäude durch Baufehler eingestürzt. Offiziell laufen die Ermittlungen zur Unfallursache noch.



Ein Teil der Schüler beim Besuch der Fire and Rescue in Bagamoyo
Der Abschied aus Tansania ist mir schwer, aber auch leicht gefallen. Endlich würde ich wieder meine ganze Familie und meine Freunde sehen, andererseits würde ich hier einige Freunde zurücklassen. Außerdem ist mir das Projekt sehr ans Herz gewachsen. Ich hätte gerne noch mehr erledigt.

Das Dogodogo Centre ist weiterhin auf Spenden angewiesen, um die hohen laufenden Kosten für Diesel und die Fahrzeuginstandhaltung decken zu können. Gerade wurde das Löschfahrzeug von Grund auf instand gesetzt. Die Schüler/innen werden hier kostenlos ausgebildet und versorgt. Es wäre schade, wenn der Zusatz dieser Freiwilligen Feuerwehr Mangels finanzieller Mittel eingestellt werden müsste. 
Ich bitte Sie und Euch das Centre zu unterstützen. Durch eine Überweisung auf das folgende Konto können Sie / könnt Ihr nicht nur eine Spendenquittung erhalten, sondern auch einen Beitrag zur Arbeit vor Ort leisten und das Centre sowie die ganze Region um das Centre herum unterstützen!


GLS Gemeinschaftsbank eG
Kawaida
KtoNr: 2007860601
BLZ: 43060967
BIC: GENO DE M 1 GLS
IBAN: DE68 4306 0967 2007 8606 00

Bitte geben Sie im Betreff ihre Adresse an, falls Sie eine Spendenquittung wünschen. WICHTIG: Außerdem sollte im Betreff "Dogodogo" stehen.

Für mich steht fest, ich werde zusammen mit meiner Freundin wieder nach Tansania kommen, um mit eigenen Augen die Fortschritte zu bestaunen und noch einmal selbst anzupacken.
Ich möchte Ihnen für Ihr Interesse danken und Ihnen anbieten persönlich von meinen Erfahrungen zu berichten oder zusammen mit Ihnen Bilder zu betrachten. 
Bei Interesse:
E-Mail: philipp.wetzlar@freenet.de
Vielen Dank
Philipp Kreß

Samstag, 3. August 2013

Einsatz des Dogodogo Centres

Hallo Zusammen,

meine Zeit hier geht mit großen und viel zu schnellen Schritten ihrem Ende entgegen. Auf die letzten Wochen hatte die Dogodogo Internatsfeuerwehr Ihren ersten "richtigen" Einsatz, aber lest doch selbst:

Das Dogodogo Centre ist am 15.07.2013 das erste Mal im aktiven Brandschutz tätig geworden. Alarmiert durch eine große schwarze Rauchsäule, die vom Nachbarhügel zu kommen schien, ist das Hilfeleistungs- und Löschfahrzeug (HLF) der „Dogodogo Centre -  Zimamoto na Uokoaji“ (Feuerwehr und Rettung) aufgebrochen. Vorerst ohne Sonderrechte und langsam ging es über die sehr holprige Straße in Richtung Hauptstraße (New Bagamoyo Road). Von dort in Richtung des Stadtteils Tegeta. Als die Rauchsäule zu verschwinden begann, dachten wir alle schon, dass wir wohl gleich wieder umdrehen könnten, da es sich wohl nur um ein Müllfeuer handelte. Wir fuhren für eine bessere Übersicht auf den Berg „Wazo Hill“ (Cementwerk – Twiga Cement). Von dort war kein Rauch mehr zu sehen. Gerade als wir das Fahrzeug wenden wollten, begann ein Insasse aus dem Fahrzeug vor uns Zeichen zu machen. Wir hielten an und der Mann kam in unser Fahrzeug und beschrieb uns das Feuer. Er hatte gerade einem Wasserlaster bescheid gegeben, sie bei den Löschversuchen zu unterstützen. Er beschrieb, dass auf einem rund 2500 qm großen Grundstück ein Müllfeuer außer Kontrolle geraten war und auf einen Container, sowie auf zahlreiche Anhänger übergegriffen hatte und aktuell sei ein Wohnhaus bedroht. 
Mit Sonderrechten fuhren wir, navigiert von unserem Passagier, zur Einsatzstelle.
Die Straßenverhältnisse auf dem Weg dorthin waren katastrophal. Teilweise konnte man nicht schneller als Schrittgeschwindigkeit in Richtung der nun wieder aufgetauchten Rauchsäule fahren. Nach einer ersten Beurteilung der Lage befuhren wir mit dem HLF das Gelände.

Beim Eintreffen unternahmen einige Personen von einer Zisterne aus Löschversuche mit einer Eimerkette. Diese Löschversuche konzentrierten sich auf den Bereich des Containers, in dem erhebliche Sachwerte in Form von holzverarbeitenden Maschinen gelagert waren. Das Gras des rund 50 mal 65 Meter großen, eingemauerten Geländes war zum Großteil schon abgebrannt. 
Hier und da brannte noch ein Büschel, ebenso brannte noch eine Fläche in Richtung eines auf dem Gelände befindlichen Wohnhauses mit anschließender offenen Schreinerei. Vor dem Gebäude waren gepresste Papierballen in drei Haufen,  die zusammen rund 20 Kubikmetern umfassten, gelagert. Vor dem auf der anderen Seite des Geländes befindlichen Container lagerte ein einzelner Haufen Müll mit einem Volumen von rund 15 Kubikmetern. Dessen Hitzestrahlung wirkte auf den Container ein. Es wurden zuerst Löschangriffe vorgenommen, um den Container und das Wohnhaus zu schützen.
Im weiteren Einsatzverlauf wurde ein Schaumrohr zur Brandbekämpfung eingesetzt. Der Container wurde massiv gekühlt. Die aufgesetzte Dachkonstruktion war zwar in Brand geraten, jedoch war der Großteil des Inhalts noch unversehrt.
Den einzelnen großen Haufen löschten wir unter extremen Schaumeinsatz ab. Dadurch konnte eine weitre Hitzeeinwirkung auf den Container verhindert werden. Eine kleine davor befindliche Hütte aus Wellblech wurde von einem C-Rohr abgelöscht. Auf der Seite des Hauses mit den sehr großen Papierstapeln setzten wir zwei C-Rohre und danach das Schaumrohr ein. Wir konnten schon nach den ersten fünf bis zehn Minuten am Einsatzort gewährleisten, dass es zu keiner Brandausbreitung mehr kommen würde.
Während der Maßnahmen mussten wir die bedingte Wasserversorgung berücksichtigen. Zwar kam ein Wassertransporter, der uns rund 7000 Liter brachte, jedoch gestaltete sich das Ablöschen der drei Papierhaufen sehr schwierig. Mit Einreißhaken und Schaufeln öffneten wir die Haufen an einigen Stellen und zogen diese auseinander. Gegen Ende des Einsatzes hatten wir 80 Liter Schaummittel und rund 10000 Liter Wasser eingesetzt, um den Flammen Herr zu werden.
 
Nach Einbruch der Dunkelheit verließen wir das Gelände. Ein wieder Aufflammen war unwahrscheinlich. Voller Dank verabschiedeten uns der Bruder des Grundstückeigentümers und die Nachbarn.
Die Mannschaft bestand aus zufriedenen und erschöpften jungen Erwachsenen, die aufgeregt ihre soeben gesammelten Eindrücke diskutierten und sichtlich stolz auf ihre Leistung waren und zwei ebenso stolzen Lehrern.
Als kleinen Nachtrag möchte ich hinzufügen, dass von dem Verantwortlichen vor Ort, dem Bruder des Eigentümers, KEIN Notruf unter der Rufnummer 114 abgesetzt wurde. Schon des Öfteren ist es Vorgekommen, dass es in diesem Ausmaß hier in der Umgebung gebrannt hat, doch die Feuerwehr aus Dar es Salaam benötigt rund 45 Minuten allein bis Tegeta. Die Straßen, die danach durch die Wohngebiete führen, benötigen dann noch viel mehr Zeit und fahrerisches Geschick. City Fire hätte bis zu diesem Einsatzort rund eine Stunde und 15 Minuten gebraucht, vorausgesetzt sie hätten den Einsatzort auf Anhieb gefunden. Bis dahin hätten sie vor Ort nicht mehr helfen können. 

Inklusive vorheriger Telefonate mit der Feuerwehr in Dar es Salaam und einiger Gespräche, sowie dem Auffüllen des Wassertanks aus einer unserer Zisterne und einer kleinen Reperatur benötigten wir rund 45 Minuten bis zum Eintreffen an der Einsatzstelle. Im Video unten sieht man einen Ausschnitt der Einsatzfahrt. Es war ein Zufall, dass wir die Einsatzstelle noch gefunden haben und nicht selbstverständlich, dass wir dann noch helfen konnten. Der Notruf eines Anwohners an eine private Sicherheitsfirma blieb ohne Folgen, da diese Geld für ihr Handeln gefordert hatten. Geld, das keiner zahlen konnte oder wollte. Ein Notruf an die öffentliche Feuerwehr war auch von Passanten nicht erfolgt.
Das Dogodogo Centre ist auf Spenden angewiesen, um weiterhin die hohen laufenden Kosten für Diesel und die Fahrzeuginstandhaltung decken zu können. Gerade im Moment wird das Löschfahrzeug von Grund auf instand gesetzt. Die Schüler werden hier kostenlos ausgebildet und versorgt. Es wäre schade, wenn der Zusatz dieser Freiwilligen Feuerwehr wegen Mangels an finanziellen Mitteln eingestellt werden müsste und wir so auch unseren Nachbarn nicht mehr helfen könnten. Ich bitte Sie und Euch, das Centre zu unterstützen. Durch eine Überweisung auf das folgende Konto können Sie / könnt Ihr nicht nur eine Spendenquittung erhalten, sondern auch einen Beitrag zur Arbeit hier vor Ort leisten und das Centre sowie die ganze Region um das Centre herum unterstützen!  
Vielen Dank für Ihr/Euer Interesse!
Philipp Kreß

 
Für Spenden:
GLS Gemeinschaftsbank eG
Kawaida
KtoNr: 2007860601
BLZ: 43060967
BIC: GENO DE M 1 GLS
IBAN: DE68 4306 0967 2007 8606 00
Bitte geben Sie im Betreff ihre Adresse an, falls Sie eine Spendenquittung wünschen.
WICHTIG: Außerdem sollte im Betreff "Philipp" stehen.

Montag, 17. Juni 2013

Aktuelles aus dem letzten Monat


Ordnung muss sein!

Ein neues Arbeitsklima. Kaum ist der Container weiß gestrichen, hat er eine ganz andere Wirkung. Die Kleiderkammer in der Feuerwehr nimmt konkrete Züge an. Nachdem ich einen der Container gestrichen habe, wird dieser nun das Heim für die Uniformen. Neben einem großen Tisch und zwei Regalen wird noch ein weiteres Regal für Schuhe seinen Platz im neu gestalteten Container finden. Auch ein Computer zur Erfassung aller 
Ausrüstungsgegenstände und Uniformen ist in Planung. Jeder Schüler wird erfasst und bekommt eine Uniform. Das wird dann im Computer hinterlegt.

Da war es nur noch einer...

Nils, mein Mitbewohner, hat das Centre verlassen. Er hat es in der kurzen Zeit geschafft eine funktionierende Elektrikerklasse aufzubauen. Die Ausbildung findet ähnlich wie in Deutschland zeitweise in der Schule und zeitweise auf Baustellen in der Umgebung statt. Zu seinem Abschied gab es ein Fußballturnier und jeder Jugendliche und natürlich auch die Mitarbeiter bekamen eine Soda. Ich werde jetzt vorerst allein am Centre sein, da für Nils kein Nachfolger kommen wird. Nils hat seinen Klassenraum an einen tansanischen Lehrer übergeben. Die Elektrikerklasse ist die einzige Klasse am Centre, in der man Schulgebühren zahlen muss.

"Portable Pampu"

So nennen die Tansanier liebevoll eine Tragkraftspritze. Betrieben durch einen VW-Industriemotor mit 1200ccm liefert diese Pumpe 800 Liter Wasser in einer Minute, wenn sie denn läuft. Das Alter und die schlechte Lagerung haben dieser Pumpe leider zugesetzt. Ich habe mir nun zur Aufgabe gemacht sie wieder zum Laufen zu bringen. Angefangen habe ich mit einer Grundreinigung. Nach und nach werde ich dann Ersatzteile einbauen und dem Rost so gut es geht entgegenwirken. 


 Kleiderlieferrung die Zweite

Im letzten Monat ist wieder ein Container voller medizinischer Geräte angekommen. Der Empfänger des Containers hat freundlicherweise den restlichen Platz zu Verfügung gestellt, um gespendete Kleidungsstücke aus Hamburg nach Dar es Salaam zu bringen. Die Feuerwehr wird sich in den nächsten Tagen wieder in einen Kleiderbasar verwandeln, denn alle Kleidungsstücke werden von uns an die Schüler und Mitarbeiter des Centres sowie einige Bekannte in der Umgebung verteilt. Für die Schülerinnen und Schüler bedeuten diese Spenden eine große Entlastung, da sie sich nun nicht darum kümmern müssen Geld für Kleidung aufzutreiben.

Die Schule ist geschlossen

Es sind Ferien am Centre. Einige der Jugendlichen freuen sich nun auf die Zeit in ihrer Heimat. Das Centre zahlt die Bustickets. Andere bleiben die Ferien über hier weil sie nicht nach Hause können. Fünf Jugendliche allerdings werden mit einem Betreuer am Jugendaustauschprogramm der Internatsfeuerwehr des Dogodogo Centres und der Jugendfeuerwehr Hamburg teilnehmen und ihre dreiwöchigen Ferien in Hamburg verbringen. Voller Freude haben wir sie am Mittwoch an den Flughaufen gebracht. 
Ich werde in den Ferien Besuch von meinem Bruder bekommen und ein wenig durch das Land reisen. Außerdem werde ich einige Tage bei der Berufsfeuerwehr Dar es Salaam verbringen und die Zeit nutzen Ersatzteile für das Centre zusammenzusammeln, die wir dann hier in die Fahrzeuge einbauen können.
P.S.: Ich habe in den ersten Ferientagen mein "Hühnerstall" Projekt beendet!

Montag, 20. Mai 2013

Besuch aus Bagamoyo und Übung

Heute kam das einzige Löschfahrzeug aus Bagamoyo unangemeldet ins Dogodogo Centre, um uns zu besuchen. Das ca 40 km entfernte Bagamoyo hatte für diese Zeit dann keine Brandschützer bzw hätten diese aus Bunju anrücken müssen. Gestört hat das keinen.
Der Besuch hat sich für die vier Feuerwehrleute aus Bagamoyo auf jeden Fall gelohnt, da diese von uns mit Handschuhen und roten Overalls bestückt wurden. Auch einige Fragen konnte ich beantworten.









Außerdem konnte unser Besuch die Übung bestaunen. Die Jungs und Mädchen haben eine kombinierte Leiter- und Löschangriffsübung aufgebaut. Anschließend habe ich zusammen mit zwei Atemschutzgeräteträgern ein intensives Sportprogramm unter Atemschutz gemacht.








  In der Übung haben die Jugendfeuerwehrleute die "Brandbekämpfung" mit zwei Rohren eingeleitet. Außerdem wurde eine Leiter zur Menschenrettung aufgebaut.





















"Wie erkennt man ob in der Flasche Sauerstoff oder Atemluft ist, nachdem sie befüllt wurde?" Das war eine der Fragen.
Einerseits ist die Flasche als Druckluft gekennzeichnet (grünes Hinweisschild und weiß-schwarzer Flaschenkopf), andererseits kann man dies kontrollieren, indem man den Inhalt an einen glühenden Gegenstand sprüht. Flammt dieser auf, handelt es sich um Sauerstoff.



Kriechen durch eine Röhre zählte zu den Aufgaben für die Atemschutzgeräteträger. Hierbei darf man durch die Enge nicht in Panik geraten und muss sich trotz des Platzmangels schnell fortbewegen.









Das Staffeltanklöschfahrzeug (STLF) der Feuerwehr Bagamoyo fasst 5000 Liter Wasser und 800 Liter Schaum. Es hat einen ausfahrbaren Lichtmast und einen Wasserwerfer auf dem Dach. Ansonsten ist die Beladung eher schwach: ein Generator und genug Schlauchmaterial für eine „Standard“ Übung.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Das gibt es neues:

 Bagamoyo

Aus Hamburg waren Experten für Schwimmunterricht in Dar es Salaam. Zu ihrem Ausflug in die ehemalige Deutsche Kolonialverwaltung "Bagamoyo" haben sie mich mitgenommen. Die Stadt ist bekannt für Ihre Kolonialbauten, den Fischfang und die Dau Boote, die am Strand gebaut und repariert werden. Die Stadt hat ebenfalls eine Feuerwehr, die wir zu Anfang unseres Besuches besichtigten. Sie verfügt über ein Fahrzeug und laut eines Feuerwehrmannes der uns das Fahrzeug gezeigt hat, haben sie im Jahr rund 12 Einsätze.


Hochwasser

In den letzten Wochen hat es an drei Tagen hintereinander stark geregnet. Dabei ist so viel Regen gefallen, dass die Straßen aus dem Centre in Richtung Bunju und Hauptstrasse von einem reißenden Fluss überspült waren. Die Feuerwehr-Schüler haben dann die Schülerinnen, die nicht im Centre wohnen, mit Wathosen auf die andere Seite gebracht.

 

 

 

Aktuelles vom Computer Unterricht

Parallel zum Unterricht habe ich Computer, die aus Hamburg kamen, zur Benutzung bereit gemacht, ein Betriebssystem aufgespielt und erste Programme installiert. Die ersten Gruppen haben nun angefangen mit dem Programm "Excel" zu arbeiten. Das funktionierte auch erstaunlich gut, wenn man bedenkt, dass einige Schülerinnen und Schüler nichtmal die Maus bewegen konnten, was für uns eine Selbstverständlichkeit ist.


 

Meine Freizeitgestaltung


Ich habe einige Projekte in meiner Freizeit angefangen, dazu gehört ein Hühnerstall, der immer wieder Schubweise an Form gewinnt. Außerdem kann man bei dem fast täglichen Sommerwetter wunderbar Grillen, sofern Grillgut aus einem Supermarkt mitgebracht wird. Auch schöne Sonnenauf und -untergänge kann man betrachten.

Oder wilde Tiere beobachten, wie diese Gottesanbeterin (unten) oder diese, von einem Schüler, gefangene Schlange (rechts). Er möchte diese züchten und später wenn sie größer ist in seiner Show verwenden.









Auch meinem Findel-Kater Findus geht es prächtig. Er wächst und gedeiht und hat uns auch schon Mitbringsel von seinen Raubzügen, die er hier unternimmt, mitgebracht. Katzen werden in Tansania zwar gehalten, allerdings um Mäuse und damit die Nahrungsrundlage für Schlangen fernzuhalten und nicht wegen des sozialen Aspektes. Dass Findus einen Namen hat, sorgt bei den Schülern und Lehrern schon für Erheiterrung.

SCBA Course

Ausgewählte Schülerinnen und Schüler, die das 18. Lebensjahr vollendet und ihre Leistungen im Feuerwehrunterricht unter Beweis gestellt haben, durften an einem viertägigen "SCBA Course" teilnehmen. SCBA steht für Self-containes breathing apparatus.
Zu deutsch: für Atemschutz. Die neun Schülerinnen und Schüler haben gelernt auf was es ankommt, wenn man mit Atemschutz arbeitet: Teamwork, Fitness und keine Angst vor engen Räumen! Seit Mittwoch hat das Dogodogo Centre zur Übung auch Atemschutzgeräte von City Fire ausgeliehen bekommen, dann können alle Teilnehmer des Kurses regelmäßig das Erlernte anwenden und die Kommunikation im Team verbessern.
Die Geräte sind wie in Deutschland üblich, auf dem Fahrzeug verlastet und werden nach jeder Benutzung ordnungsgemäß gewartet, überprüft und wieder gefüllt. An dieser Stelle auch einen herzlichen Dank an Sebastian, der diese Kooperation mit ermöglicht.

  Retten über Leitern

Im regulären Feuerwehrunterricht behandeln wir zur Zeit das Thema "Leitern" und dort im Speziellen das "retten über Leitern". Zum Einsatz kommt die auf beiden Fahrzeugen verlastete vierteilige Steckleiter. Wir haben damit begonnen wie man die Leiter korrekt vom Fahrzeug nimmt und kombinieren nun das Aufstellen der Leiter mit einem kleinen Löschangriff. Ziel ist es, dass ein vollständiger Löschangriff parallel zu den Arbeiten mit der Leiter erfolgt und ebenfalls eine gesicherte Wasserversorgung aufgebaut wird. Damit beginnen wir dann in der nächsten Woche. Meine Schülerinnen und Schüler lernen schnell und setzen das Erklärte gut um. Mit den Leistungen in den Gruppen brauch sich "Dogodogo Youthfire" nicht vor anderen Jugendfeuerwehren verstecken.

 

Vorbereitung auf Hamburg


Zusätzlich zu den ganzen schon genannten Aktivitäten läuft noch ein Vorbereitungskurs für die vier Schüler und eine Schülerin, die im Juni nach Hamburg fliegen, um am Austauschprogramm der Jugendfeuerwehren teilzunehmen. In Hamburg werden meine "Jungs" auch die Leistungsspange absolvieren. Das ist die höchste Auszeichnung in der Deutschen Jugendfeuerwehr, die man erhält, wenn man in einer Prüfung in fünf Bereichen sein Können unter Beweis getsellt hat. Ausserdem muss der Absolvent/ die Absolventin ein Jahr Mitglied in der Jugendfeuerwehr gewesen sein.

Freitag, 26. April 2013

Karfreitag 29.03.2013

Am Freitag Morgen gegen 08:25 Uhr ist ein 16 stöckiges Gebäude in dem Dar es Salaam´er Stadtteil "Posta" eingestürzt. Bei dem Haus handelt es sich um einen Rohbau. Das Gebäude ist auf die Straße und einen angrenzenden Spielplatz einer Moschee gefallen. Dabei wurden vier Kinder und eine unbekannte Anzahl von Bauarbeitern verschüttet. Offiziellen Zahlen zufolge sind 36 Personen bei dem Unglück ums Leben gekommen. Sebastian und ich sind am Freitag rund anderthalb Stunden nach dem Unglückszeitpunkt am Ort des Geschehens eingetroffen. Wir haben die Rettungskräfte vor Ort unterstützt und zeitweise Abschnitte der Einsatzstelle geleitet. Die Einsatzstelle wurde in der zweiten Nacht nach dem Unglück von dem Militär komplett übernommen.